Milliardenschäden im ersten Halbjahr durch Sturm, Hagel & Co.
An Wohngebäuden und Autos sind durch Naturgewalten im ersten Halbjahr 2019 (versicherte) Schäden in Höhe von rund 1,3 Milliarden Euro entstanden. Konkret gehen sie auf Sturm, Hagel, Blitzschlag und Starkregen zurück, insbesondere auf die beiden Stürme „Dragi“ und „Eberhard“ im März und die Unwetter um Pfingsten. Die Kosten bewegen sich damit im langjährigen Durchschnitt, wie der Versicherer-Gesamtverband GDV mitteilte.
Wie hoch die tatsächliche Schadenssumme ausfiel, lässt sich allerdings nicht beziffern, da weniger als die Hälfte der Wohngebäude in Deutschland (43 Prozent) über Versicherungsschutz gegen Elementargefahren verfügen. Insbesondere in Versicherungspolicen, die älter als zehn Jahre sind, fehlt der Baustein Elementarschäden häufig. Das Risiko von Starkregen und Überschwemmungen steigt jedoch Jahr für Jahr, da es klimawandelbedingt zu stärkeren Wetterkapriolen kommt. Auch Gebäude abseits von Flüssen und anderen Gewässern sind zunehmend bedroht.
Staatlicherseits ist nicht viel Hilfe zu erwarten: Die zuständigen Länder haben sich grundsätzlich darauf geeinigt, dass „nur noch derjenige mit staatlicher Unterstützung über die sogenannte Soforthilfe hinaus rechnen kann, der sich erfolglos um eine Versicherung bemüht hat oder ihm diese nur zu wirtschaftlich unzumutbaren Bedingungen angeboten worden ist“. Oft ist dies ein mühevoller Weg bis alles nachgewiesen und der ganze Papierkram über die “Bühne” ist. Selbst wenn das der Fall ist, wird je nach Bundesland nur ein kleiner Teil der Schäden ersetzt oder lediglich ein Darlehen gewährt.
Bei Autos dagegen sollte jedes versicherte Auto über eine Teilkaskoversicherung verfügen, wo Sturm und Hagel-Schäden versichert sind. Eine Teilkaskoversicherung deckt sogenannte “Naturkatastrophen” ab wie Schäden durch Sturm, Hagel, Überschwemmung, Feuer, wilde Tiere (meistens auch Marderbiss), aber auch Diebstahl und Glasbruch. Je nach Versicherungsumfang der Kfz-Versicherung könnten auch andere Gefahren mitversichert sein. Teilkaskoversicherung deckt jedoch nicht die selbst verursachten Schäden am eigenen Auto – hier braucht das Auto die Vollkaskoversicherung.
Fazit: Naturgewalten sind nicht zu unterschätzen und unter Umständen ist es gut, den Versicherungsschutz des eigenen Wohngebäudes und des Autos zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen, damit dies im Ernstfall gut versichert ist!
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